Etwas macht jedoch einen gewaltigen Unterschied: Der LG 40UB800V verfügt über UHD-Auflösung. So viel Pixel für so wenig Geld gab es bisher selten. Ob das Kalkül des Herstellers aufgeht, weiter unten im Test.

 

Lieferumfang

Eine schnelle Inspektion des gut gepolsterten Kartons bringt folgendes Zubehör zu Tage. Zwei sehr klein ausgefallene Standfüßchen, das Panel, Batterien, Schrauben für eine Wandhalterung und eine klassische Fernbedienung sind mit von der Partie. Sogar die Magic-Remote-Bedienung für das Smart-Interface in leicht futuristischer Form gibt es dazu. Ein willkommenes Extra - mehr kann man für den Kaufpreis nicht erwarten.

 

Bildqualität und Design

Optisch macht der LG 40UB800V alles richtig. Ein hauchdünner Rahmen umschließt das eigentliche Display, die weiße Rückseite sieht ebenfalls sehr schick aus. Der Kopf wirkt leider nicht sonderlich standfest auf den beiden zwergenhaften, statischen Y-Füßen. Auf ergonomische Besonderheiten hofft man hier vergebens. Der Bildschirm selbst neigt unter ungünstigen Bedingungen zum Spiegeln und ist alles andere als blickwinkelstabil, dafür überzeugt das Bild mit herausragenden Kontrastwerten. Schwarz ist beim LG 40UB800V wirklich schwarz, das gemessene Verhältnis liegt ungefähr bei 2900 : 1 dank des verbauten VA-Panels.

Auch die Farbwerte zeigen sich in der Voreinstellung für Filme sehr ausgeglichen und natürlich – Voraussetzung ist eine zentrale Sitzposition, denn beide Qualitätsmerkmale nehmen bei steigendem Betrachtungswinkel rasch ab.

Die Bewegungsoptimierung soll sagenhafte 900Hz Bildrate erzeugen. Tatsächlich neigt diese in aggressiver Einstellung dazu, Artefakte zu erzeugen oder Inhalte bei zügigen Kamerafahrten etwas unscharf darzustellen.

Für Licht und Schatten sorgt im wahrsten Sinne auch das verbaute LED-Edge-Backlight. Hier scheint nur an der rechten Seite ein verbauter LED-Streifen für die gesamte Beleuchtung zuständig zu sein. Die Helligkeitsunterschiede verlaufen demnach eher ungünstig und die linke Bildschirmhälfte verliert gut 14 % an Helligkeit.

Dafür kommt der nur 40 Zoll große Bildschirm auf eine Gesamtauflösung von 3860x2160 Pixel. Als Monitorersatz ist er jedoch aufgrund erhöhten Input-Lags und Schlierenbildung eher weniger zu gebrauchen.

Im 60Hz-Modus und UHD-Auflösungen treten Unstimmigkeiten bei der Farbwiedergabe auf, die bei 30Hz wieder verschwinden. Der Fernsehbetrieb und das Abspielen von Medien von externen Datenträgern ist davon aber nicht betroffen.

Der LG 40UB800V bleibt in erstere Linie ein Fernsehgerät und kein Alternative für einen Monitor. Ein weiterer und besonders positiver Aspekt ist die gelungene Skalierung von SD und HD-Material. Hier kann LG Boden gut machen und erzielt sehr zufriedenstellende Resultate. Der normale Betrieb veranschlagt ungefähr 60 Watt.

 

Ausstattung

Mit HEVC gehört der neuste Video-Standard zum Repertoire des LG 40UB800V, der auch alle anderen gängige Formate mit seinem Mediaplayer erkennt und abspielt. Festplatten, Sticks oder Server als Quelle kommen mit unterschiedlichen Dateien einwandfrei klar.

Beim Empfang von experimentellen UHD-Kanälen verweigert das Smart-TV jedoch den Dienst. Auch kurios: Youtube und andere Videoportale scheinen leider automatisch eine falsche Auflösung zu laden. Hier kommt Full-HD zum Einsatz. Die Ursache liegt möglicherweise in einem Fehler der Software.

Streaming-Dienste wie Amazon Instant Video oder Netflix funktionieren tadellos und erkennen den UHD-Fernseher korrekt. Per DVB-C/T2/S2 fängt das Smart-TV entsprechende Sendersignale auf. Glücklicherweise ist neben dem LAN-Anschluss auch ein WLAN-Modul verbaut. Mit dem CI+-Slot können verschlüsselte Kanäle empfangen werden.

Des Weiteren spendiert LG dem Gerät gleich 3 HDMI 2.0-Anschlüsse, drei USB-Steckplätze, Scart und einen optischen Digital-Audioausgang.

 

Smart-TV

Unter der Haube arbeitet ein Dual-Core-Prozessor, der prinzipiell zuverlässig arbeitet. Trotzdem hätte eine Aufstockung auf vier Rechenkerne dem Gerät gut getan, häufig kommt die CPU an seine Leistungsgrenzen und lässt sich Zeit beim Laden von Apps.

Viele Konkurrenten sind hier besser aufgestellt, dennoch eine klare Verbesserung seitens des LG 40UB800V zu seinen älteren Dual-Core-Verwandten, die sich in Vergangenheit bei der Menüführung sichtlich überfordert zeigten.

Mit der Magic-Remote-Bedienung als Pointer gelingt die Steuerung durch Menüs und Optionen spielend leicht. Ein integrierter Browser verfeinert das Surf-Erlebnis mit Support für Flash und HTML 5. Amazon Instant Video ist bereits vorinstalliert und arbeitet einwandfrei auch in der nativen UHD-Auflösung mit dem LG 40UB800V zusammen.

Einzig und allein der 3D-Modus dem Fernseher abhanden gekommen. Um ein Haar hätte ansonsten die legendäre, eierlegende Wollmilchsau - bezogen auf das Preis-Leistungs-Verhältnis - das Licht der Welt erblickt.

 

Fazit

Gut Ding will Weile haben: Die Zeit für UHD ist noch nicht reif, aber in kommenden Jahren wird sich dieser Umstand immer mehr zum Positiven verändern. Trotzdem ist das Angebot von LG mit dem LG 40UB800V kein fauler Kuhhandel, denn Einsatzzwecke für UHD gibt es bereits abseits herkömmlicher Kanäle, auch wenn diese noch in der Unterzahl sein mögen.

Das smarte UHD-TV mit guter Ausstattung und guter Bildqualität ist ein wahrhaftes Schnäppchen. Schade nur, dass es dennoch unter ein paar unausgereiften Features wie der 900Hz-Bildwiederholungsrate und etwas zu langsamen Reaktionsverhalten zu leiden hat.

Einen Blick zum aktuellen Preis von ca. 400€ kann man riskieren. Ob die unsauber arbeitende Bewegungsoptimierung und der eingeschränkte Betrachtungswinkel ein starker Störfaktor ist, sollte jeder für sich entscheiden.