Ein Blick auf das Gehäuse

Wer wagt, gewinnt: Der Epson EH-TW6600 stellt ein neues Gehäuse mitsamt verschobener Linsenposition vor. An der Front befindet sich nur noch eine Lüftungsöffnung, die zweite ist von nun an seitlich platziert. Der Luftstrom wird nach vorne abgeführt, was die Gefahr eines Hitzestaus stark minimiert. Auch alle weiteren Bedienelemente folgen dem Objektiv, das mit einem Zoomfaktor von 1,6 ausgestattet ist, in seiner Anordnung und sind nicht mehr mittig anzutreffen. Lens-Shift kann durch Drehscheiben vertikal und horizontal die Projektion des Inhaltes in die gewünschte Richtung verschieben. Zwei USB-Steckplätze (Typ A und B) und ein Audio-Klinkenausgang für externe Soundsysteme sind des Weiteren mit dabei. Wer keine Soundanlage sein Eigen nennt, kann auf die internen 20-Watt-Boxen des Beamers zurückgreifen. Die klingen natürlich nicht ganz so imposant, erledigen aber im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten ihren Job recht gut. Mit zwei HDMI-Eingängen (1x MHL), Composite-Video, Anschlüssen für Komponentenkabel, VGA sowie eine RS-232-Schnittstelle zur Kommunikation mit Computersystemen besitzt das Gerät zudem eine gute Konnektivität.

 

Der Lieferumfang

 

Neben dem Projektor selbst legt der Hersteller eine aktive 3D-Brille in das Paket. Stromkabel, Benutzerhandbuch kommen genauso wie eine Fernbedienung mit passenden Batterien dazu. Wem das schwarze Gehäuse nicht zusagt, der kann auf die kostspieligere, weiße Alternative in Form des Epson EH-TW6600W zurückgreifen, die zudem mit Wireless-Funktion über eine externe Box ausgestattet ist.

 

Bildqualität: Augenschmeichler für 3D-Blu-rays und 1080p-Gaming

Farbwiedergabe und Detailtreue fallen erwartungsgemäß sehr gut aus. Die 3LCD-Technologie trägt ihren bescheidenen Anteil zusammen mit 2.500 ANSI-Lumen dazu bei, dass selbst bei Tageslicht genügend Reserven für einen Betrieb mit satten Farben im Wohnzimmer bereitstehen. Hässliche Regenbogeneffekte bleiben außen vor. Selbst feinste Linien sind dank der gestochen scharfen Projektion und der Auflösung in Full HD auszumachen. Das gleiche Bild auch in voller Bewegung: Die Hardware verarbeitet das zugespielte Material einwandfrei - kleine Aussetzer treten praktisch nicht auf. In der dritten Dimension bewegt sich der Epson EH-TW6600 ebenso zielsicher über die Bühne wie im 2D-Betrieb. Vor allem die hohe Wiedergabefrequenz sorgt im Zusammenspiel mit der 3D-Brille für eine satte, helle Wiedergabe der Inhalte, ohne dabei auch nur den Anschein eines störenden Flackerns aufkommen zu lassen. Sehr komfortabel fallen auch die Ladezeiten der 3D-Brille aus: Nach bereits drei Minuten steht genügend Energie für einen Film in 180 Minuten Spiellänge aus. Die gesamte Laufzeit beträgt ungefähr 40 Stunden. Bei der Regelung von Schwarzwerten scheint jedoch sich die Achillesferse des Beamers zu offenbaren. Finstere Filmszenen wirken eher dunkelgrau und verschlucken gerne auch mal feine Detailzeichnung im Schattenbereich, was deren Glaubwürdigkeit und Atmosphäre leider wenig zuträglich ist. Dafür freuen sich Spieler an einer sehr niedrigen Eingabeverzögerung. Die Sony Playstation 4 und Artverwandte können bedenkenlos angeschlossen werden.

 

Setup lässt viel persönlichen Spielraum

Einen sehr griffigen und angenehmen Eindruck hinterlässt die Fernbedienung, die eine übersichtliche sowie großzügige Anzahl von Tasten aufweist. Die Bedienelemente sind dabei nicht zu klein geraten und stets gut zu erreichen. Vorlieben bezüglich bestimmter Farbstimmungen bedienen verschiedene Voreinstellungen im internen Setup des Epson EH-TW6600. Nahezu alle relevanten Werte können per Hand angepasst werden: Gamma, Rauschfilter, Schärfe, Weißabgleich und sogar die Stärke der automatischen Engine-Optimierung, die laut Epson für einen Extraschuss an Schärfe sorgt. Die Standard-Einstellungen für die Super-Resolution erzeugt eine etwas zu aufdringliche Schärfe, die auf Stufe 1 ausgeglichener wirkt, ohne dabei verschwommene Inhalte zu provozieren. Wie schon bei Modellen der TW6100-Reihe ist ein deutliches Klicken durch die dynamische Blendenöffnung zu vernehmen. Hinzu kommt ein recht prominentes Betriebsgeräusch durch die Kühlung. Der ECO-Modus dämpft jedoch den Geräuschpegel spürbar ab und spendet für abgedunkelte Räume immer noch ausreichend Licht.

 

Fazit

Schwarzmalerei ist für gewöhnlich keine positive Tugend. Bei Beamern und Flachbildschirmen verhält sich dieser Tatsache jedoch genau umgekehrt. Ausgerechnet in dieser Disziplin verliert der Epson EH-TW6600 wichtige Punkte und kann mit einem eher dunkelgrauen Schwarz nicht ganz überzeugen. Schade, denn ansonsten bietet dieses Prachtstück an Technik makellose Farbbrillanz, knackige Schärfe und klare Bewegungen im 2D- sowie 3D-Modus, die mit Full HD auf einem ausgesprochen hohem Qualitätsniveau liegen. Der auffälligen Akustik lässt sich noch teils durch manuelle Einstellungen beikommen. Wer flüsterleisen Betrieb wünscht, kommt um ein dämpfendes Gehäuse nicht herum. Momentan werden ungefähr 1299€ (März 2016) für den hochwertigen Edel-Projektor fällig.

 

 

Kundenrezensionen über den Epson EH-TW6600

Allgemein zeigt sich der Großteil der Käufer des Epson EH-TW6600 äußerst zufrieden. Besonders die hohe Auflösung in Full HD in Kombination mit einer exzellenten Schärfe wird vermehrt hervorgehoben. Vor allem der Umstieg von älteren Beamern mit HD-Auflösung lohne sich. Zwar findet der mäßige Schwarzwert in den Kritiken Erwähnung, scheint aber angesichts der gesamten Darstellungsgüte nicht sonderlich stark ins Gewicht zu fallen - ganz im Gegenteil zur allgemeinen Betriebslautstärke, die ohne eigenmächtigen Eingriff von Käufern des Öfteren beanstandet wird.

 

 

Positive Kundenbewertungen

Full HD in 2D und 3D
gelungene Bedienung
sehr gute Farben und Bewegungsschärfe
Lichtreserven für Tageslicht

 

Negative Kundenbewertungen

Schwarzwerte könnten besser sein
Lautstärke im Standardbetrieb
Klicken der dynamischen Blende