Mit YouTube ist heutzutage Geld zu verdienen. Wer Videos einstellt und für das Internetportal Werbung einspielt, ist am Gewinn beteiligt. Dafür werden natürlich Klicks benötigt. Eine der beliebtesten Formate bei den Clips sind sogenannte Pranks. Die Übersetzung lautet Streiche.

Aber nicht jeder Streich, welcher auf YouTube gezeigt wird, ist harmlos. Auch in Deutschland kommt es vermehrt zu Fällen, wo der Humor an seine Grenzen stößt. In München wurde bereits mit einer Bombe gedroht. Ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Prank zu einer Katastrophe führt?

 

YouTuber nach Videodreh in München festgenommen

In München sind drei Männer, zwei Afghanen und ein Russe, durch die Fußgängerzone gegangen. Ein Rucksack auf den Schultern auf denen Kabel nach außen hängen. Passanten wurden aufgefordert oder gebeten beim Zünden der Bombe zu helfen. Sogar ein Gottesdienst in der St. Michaels-Kirche wurde dabei gestört.

Die zu diesem Zeietpunkt Tatverdächtigen leben schon seit längerer Zeit in der bayrischen Landeshauptstadt und in Augsburg. Ihr Vorgehen sollte auf Video festgehalten und auf YouTube ausgestrahlt werden – als Prank. Das Verhalten der YouTuber war jedoch nicht in Ordnung. Sie wurden festgenommen. Strafanzeigen wurden wegen Bedrohung, Störung des öffentlichen Friedens und Vortäuschung einer Straftat gestellt.

Kaum eine Woche zuvor haben Hobbyfilmer die Polizei bereits antreten lassen. Hier wurden absichtlich weiße Pakete zu Boden fallen gelassen. Dieses Vorgehen wurde mit Absicht vor einer Streife und einer Polizeiinspektion vorgenommen. Der Wunsch war, das Verhalten der Polizei auf Video festzuhalten. Auch hier war eine Anzeige die Konsequenz.

 

Pranks: Die Reaktionen Dritter

Bei den Streichvideos gibt es immer eingeweiht, die mit einer Masche zu schocken versuchen und Personen oder Gruppen, die als Opfer oder wegen ihrer Reaktionen gefilmt werden sollen. Inszenierte Prügelleien oder lautstarke Szenen von angeblichen Liebespaaren werden dargeboten, nur um die Reaktion der Passanten festzuhalten. Sogar Diebstähle oder Belästigungen werden dafür vorgenommen. Bisweilen sind aber sogar die „Opfer“ nur eingeweihte, die nach Skript handeln, um die Klickzahlen zu erhöhen.

In England wurde ein „Streich-YouTuber“ schon mehrfach zu Haftstrafen verurteilt. Die längste Zeit, welche abgesessen werden musste, bezifferte sich auf neun Monate – ebenfalls wegen eines Bomben-Videos.