Schon vor Wochen und Monaten wurde gewarnt: Smart-TVs sind nicht vor Viren gefeit. Jetzt wurde Ransomware auf einem LG Fernseher festgestellt. Die Frage, wie dieses unerwünschte Programm auf den TV gelangt ist, bleibt offen. Eine schädliche App könnte die Ursache sein. Wichtiger ist jedoch, wie der Schädling entfernt wird.

Die „Geschichte“ spielte bei Darren Cauthon zu Weihnachten. Die Familie bekam das gewünschte Weihnachtsprogramm nicht zu sehen. Stattdessen fror der TV ein. Es erschien eine Warnung, angeblich vom FBI. Diese Art von Virus ist auf dem PC, in unzähligen Varianten, hinlänglich bekannt. 500 US-Dollar sollten für die Freischaltung gezahlt werden.

 

Wie wurde der LG TV von der Ransomware befreit?

Diese Frage könnte sehr interessant werden, denn es muss nicht bei einem Einzelfall bleiben. Das Schließen des Internetzugriffs brachte keinen Erfolg. Einfach den Fernseher neu zu starten, reichte ebenfalls nicht aus. Die Empfehlung von LG selber: Einen Techniker kommen lassen. Laut Cauthon hätte er dafür 340 US-Dollar zahlen sollen.

Schlussendlich erhielt der Betroffene aber doch Support von LG. Denn anscheinend gibt es eine Möglichkeit den Fernseher zurückzusetzen (Reset), welcher nicht im offiziellen Handbuch Erwähnung findet. Durch Drücken der Tasten „Channel Down und Settings“ wurden die Einstellungen auf den ursprünglichen Standard zurückgesetzt. Ein Neustart war möglich und der Fernseher zeigte wieder Bild und Ton.

Auf dem Fernseher läuft das Android Betriebssystem, welches für seine Offenheit – im Positiven wie Negativen – bekannt ist. Problematisch ist, dass keine Sicherheitsupdates mehr aufgespielt werden. Die Entwicklungskosten werden anscheinend eingespart. Konkret war das Modell LG 50GA6400 betroffen.

Antivirenhersteller führten bereits vor einiger Zeit ausführliche Tests durch und konnten nachweisen, dass Ransomware auf dem Smart-TV Angriffsflächen finden. Gerade die hier beschriebene Flocker Malware ist in mehr als 7.000 Varianten vorhanden und gilt als ungemein variabel. An dieser Stelle erweist sich ein offener Quellcode in der Programmierung von Fernsehern als unglücklich.