Sportrechte: Eine Chance für YouTube, Amazon und Netflix?

08.01.2016 - Michael
Die Sportübertragung war bislang den klassischen Sendeformaten vorbehalten. Wird es im Jahr 2016 eine Änderung geben?
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Die höchsten Einschaltquoten im deutschen Fernsehen gehen zumeist an die Sportübertragungen. Dementsprechend begehrt sind die Rechte an den Veranstaltungen. Hauptsächlich steht hierbei der Volkssport Fußball im Fokus. Die Zuschauerzahlen beim Boxen, bei der Formel 1 oder beim Ski-Springen sind jedoch nicht zu verachten.
Aber welche Rolle können Streaming-Dienste und Videokanäle in diesem Zusammenhang spielen? Interessieren sich YouTube, Amazon Instant Video und Netflix überhaupt für die Sportübertragung?
Steigt die Anzahl der Marktteilnehmer im Sportbereich an?
Bis zur Saison 2016/17 sind die Rechte derzeit vergeben. Aber der darauffolgenden Spielzeit werden die Übertragungsrechte der Deutschen Fußball-Liga neu verhandelt. Axel Balkausky (Koordinator Sport der ARD) mutmaßt, dass es so viele Verhandlungspartner geben wird, wie nie zuvor.
Neben den bekannten Namen Sky, den Öffentlich-Rechtlichen, RTL, Sat.1, sowie Sport1, der Axel Springer Verlag (Bild) und der Deutschen Telekom, könnten auch die Streaming- und Video-Dienste in das Rennen um den Fußball einsteigen. Neben YouTube, die sich bereits beim Sport engagieren, werden auch die Namen Amazon und Netflix immer häufiger genannt.
YouTube: Beispiel für Sportübertragung aus Spanien
Beispiele dieser Art, aus anderen Ländern, können geliefert werden. In Spanien wurden die Rechte der Übertragung der Copa del Rey an YouTube veräußert. Hierbei handelt es sich um das spanische Pendant zum Deutschen Fußball Pokal (DFB-Pokal). Live-Streaming ist in diesem Zusammenhang in den Ländern Belgien, Griechenland, Großbritannien, der Schweiz, den Niederlanden, Mazedonien, Irland und Italien, sowie der Ukraine, Ungarn, Portugal, Russland, der Slowakei, Slowenien, in Lateinamerika und Asien erlaubt. Insbesondere das Duell zwischen Barcelona und Real Madrid wird hier im Fokus stehen.
YouTube stellt die Inhalte via Pay-per-View für 4,99 Euro oder im Abonnement für 19,99 Euro bereit. Lediglich das Finale findet in einer separaten Vermarktung Platz und ist in den genannten Preisen nicht inbegriffen.
Welche Intentionen stellen Streaming-Dienste an den Sport?
Es gibt aktuelle Aussagen der Marktteilnehmer über die Rechteverwertung. So hat Amazon mitgeteilt, dass ein Engagement bei der Fußball Bundesliga oder bei der Weltmeisterschaft nicht ausgeschlossen ist. Netflix hält sich jedoch bedeckt und rudert von diesem Themengebiet zurück. Hastings hat den Themenkomplex Sport zunächst als nicht relevant ausgeschlossen.
Die Formel 1, so wird gemutmaßt, könnte von neuen Partnern profitieren. Die Anzahl der Zuschauer ist über die vergangenen Jahre weltweit gesunken. In Deutschland schauten 2015 noch 4,2 Millionen Menschen zu. Zwei Jahre zuvor waren es noch 5,28 Millionen. Die große Abdeckung an Kunden würde Amazon zum perfekten Partner machen. Aber auch hier laufen noch aktuelle Rechtepakete, welche eine kurzfristige Lösung ausschließen.
Fazit: Wechseln die Rechte der Sportübertragung?
Wer künftig die Rechte sichert, ist ungewiss. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Streaming-Dienste teilweise vorfühlen. Ein zeitnahes Engagement scheint ausgeschlossen. Denn mit eigenproduzierten Inhalten und der Umstellung auf die 4K-Übertragung liegt der Fokus von Netflix und Amazon derzeit anderswo.