Die Google Tochter YouTube hat eine neue Kampagne gestartet. Ziel ist der Kampf gegen Hasskommentare. Unter den Videos des Portals können User ihren Gedanken freien Lauf lassen. Häufig werden Fragen gestellt oder Lob ausgesprochen. Nicht selten sind die Kommentare aber beleidigend, beschämend und voller Hass.

Die Kritik, dass YouTube problematische Inhalte nicht ernst genug nimmt, wird immer lauter. In Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) möchte der Videodienst eine Initiative starten. Der respektvolle Umgang der Menschen untereinander im Web ist das Ziel.

 

Anti-Hass-Kampagne von YouTube gestartet: #NichtEgal

Die häufig geforderte Lösung bei unnötigen Kommentaren ist die Löschung. Sabine Frank ist Projektleiterin bei Google und sie verweist darauf, dass dies nicht genug ist. Das Verhalten beim Kommentieren und Kommunizieren solle sich verändern.

Unter dem Slogan #NichtEgal beginnt mit einiger Prominenz. Denn bekannte und geschätzte YouTuber wurden für die Kampagne gewonnen. Mit Dagi Bee, die Datteltäter oder die Lochis ist ein entsprechendes Video gedreht worden. Die Botschaft ist deutlich: Demokratie und Toleranz sind gefordert. Zudem werden alle zum Nachahmen eingeladen.

 

Gegen Hass im Internet: In der Schule lernen

Einige Video-Interpreten möchten sich an Schulen einbringen. MrWissen2Go hat in einem Clip erläutert, dass das Konzept an 40 Schulen in die Bildung einfließt. Die Schüler sollen lernen, selber zum Experten gegen Hass zu werden. Insgesamt steht die Ausbildung von 6.000 Jugendlichen zu Mentoren auf dem Plan. Die BPB gibt zudem Materialien für den Unterricht der Lehrer raus.

Indem die Kampagne bereits in der Schule gestartet wird, erhoffen sich die Leiter einen nachhaltigen Effekt. Hasskommentaren soll damit nicht nur auf YouTube , sondern generell entgegengewirkt werden. Gleichwohl wird eingeschränkt. Frank bringt es auf den Punkt und sagt, dass nur ein sehr kleiner Teil für die problematischen Inhalte auf dem Video-Kanal verantwortlich sei.

Obwohl YouTube bei der Löschung von Inhalten medial ein negatives Zeugnis ausgestellt wird, sind 2015 92 Millionen Inhalte entfernt worden. Ein Jahr zuvor waren es noch 14 Millionen Inhalte. Eine durchaus beachtliche Leistung, werden je Stunde aktuell 400 Stunden an Clips hochgeladen. Aber auch bei diesen Löschungen ging es selten um Hass und öfters um Inhalte aus den Kategorien Spam, Erotik und weiteres Material, welches gegen die Richtlinien verstieß.

In anderen Ländern, genannt werden Frankreich und Großbritannien, sind ähnliche Aktionen in der Vorbereitung.