Wenn man seinen Fernseherton mit einer Soundbar verbessern möchte stellt sich die Frage wie man die Soundbar anschließen wird. Dabei kommt es darauf an was für Anschlüsse der Fernseher und die Soundbar unterstützen. Am einfachsten ist die kabellose Verbindung über Bluetooth, jedoch hat diese auch Nachteile:

 

Kabellos - per Bluetooth (Samsung: TV SoundConnect, LG: TV Wireless SoundSync)

Ganz ohne Kabel kommt die Bluetooth Verbindung aus. Dabei muss aber nicht nur die Soundbar, sonder auch der Fernseher Bluetooth unterstützen. Am einfachsten ist natürlich die Verbindung eines Fernsehers mit einer Soundbar des selben Herstellers. Vermarktet werden die Bluetooth Verbindungen auch oft mit einem anderen Namen wie TV SoundConnect bei Samsung. Ist die Soundbar von einem anderen Hersteller sollte man sich vorher informieren ob die Modelle kompatibel sind. Bluetooth kann auch genutzt werden um vom Smartphone Musik auf die Soundbar zu streamen. Nachteil bei der Bluetoothverbindung ist der oft höhere Stand-by Stromverbrauch, die Soundbar muss die ganze Zeit senden/empfangen , um sofort „anzuspringen“. Weitere Nachteile sind eine möglicherweise schlechtere Tonqualität, und Aussetzer bei der Übertragung. Da Bluetooth auf einem ähnlichen Frequenzband wie WLAN (und Haushaltsmikrowellen) sendet, können diese sich auch gegenseitig beeinträchtigen. Die Alternative ist die Verbindung per Kabel.

Einfach, schnell
höherer Stand-by Verbrauch (Durch stetige Funkbereitschaft)
Kompatibilität
Störungsanfällig

 

Kabellos – per W-LAN ?

W-LAN kann (normalerweise) nicht für die Tonübertragung von TV zur Soundbar genutzt werden. Z.B. bei der Sonos Playbar wird die Soundbar trotzdem per optischem Kabel angeschlossen. Wofür wird dann W-LAN genutzt? W-LAN wird meistens für zwei Features genutzt. Für Multiroom Funktionen und für Musikstreaming. Multiroom (Mehrraum) bedeutet, dass z.B. auf Wunsch im ganzen Haus, auf allen (Muliroom-fähigen) Lautsprechern die selbe Musik läuft.

Das kann teilweise auch genutzt werden um z.B aus einer 2.1 Soundbar kabellos (+Stromkabel) ein 5.1 Surround System zu machen. Die Musikstreaming-Funktionen werden integriert um auch unabhängig vom Fernseher Musik hören zu könne. So können z.B. Internetradios oder Spotify u.ä. direkt abgespielt werden. Oft wird auch Google Cast unterstützt, was unter anderem das Musikstreaming von Google Play Music (vom Smartphone/ Tablet) ermöglicht.

Multiroom
Musikstreaming ohne weitere Geräte
zum TV-Anschluss nicht verwendbar
höherer Stand-by Verbrauch

 

Analoger Anschluss der Soundbar

Früher wurden Audiosignale hauptsächlich analog übertragen. Ein typischer, heute noch genutzter analoger Anschluss ist der Line-in (Klinke, 3,5 mm) Anschluss. Dieser wird oft für die Übertragung von Musik vom Smartphone auf die Soundbar genutzt, falls Bluetooth nicht verfügbar ist. Früher wurde aber auch in der Heimkinotechnik vor allem die analoge koaxiale Übertragung genutzt.

Der Steckverbinder heißt hier Cinch. Kodiert sind sie Anschlüsse in Weiß/Rot (Orange ist die Farbe für den digitalen Koaxial-Anschluss). Der Nachteil ist, dass für jeden Kanal ein eigener Anschluss nötig ist, was spätestens seit 5.1 Surround Sound und Dolby Digital/ DTS-HD usw. nicht mehr Zeitgemäß ist. Auch ist die analoge Übertragung sehr störanfällig (Rauschen, Brummen).

Analog Cinch Foto: © "Entain.de"
Kompatibel mit alten Geräten/Anlagen
Störanfällig
Für jeden Kanal Kabel & Anschluss nötig
veraltet

 

Wie schließt man die Soundbar an den TV mittels digitalem koaxialem Kabel (Cinch) an?

Mittlerweile haben sich drei verschiedene digitale Anschlussmöglichkeiten herauskristallisiert. Der koaxiale digitale Anschluss hat einen Cinch-Steckverbinder. Die Eingänge und Kabel sind meist farbcodiert, orange für den digitalen Cinch Anschluss (Weiß/Rot für die (alten) analogen Cinch-Anschlüsse).

S/PDIF TOSLINK Koaxial Cinch Foto: © "Entain.de"

Dieser kann auch unter Umständen S/PDIF genannt werden. Vor Hersteller aus den USA, wie Bose oder Sonos, benutzen diese. Nachteile bei der Koaxialverbindung ist die höhere Empfindlichkeit für magnetische Felder, und die Möglichkeit der Spannungsübertragung. Diese kann z.B. ein „Brummen“ der Lautsprecher verursachen.

Digitale Übertragung
Elektrische/ magnetische Störungen möglich

 

Optisch digitaler Anschluss (TOSLINK) der Soundbar an den Fernseher

Neben der koaxialen digitalen Verbindung gibt es auch die Möglichkeit den Fernseher und die Soundbar mittels optischen digitalen Kabel zu verbinden. Genannt wird die Verbindung TOSLINK, aber auch wie die koaxiale Übertragung S/PDIF. Man erkennt die optischen Anschlüsse leicht an ihren, für die Übertragung genutzten, roten LEDs. Meist ist am Fernseher oder der Hi-Fi Anlage ein rotes Schimmern zu sehen, geschützt von einer Klappe.

Es gibt aber auch miniTOSLINK Ausgänge. Diese befinden sich in 3,5 mm (Klinken) Anschlüssen, sind meistens in Laptops verbaut und z.B. mit S/PDIF beschriftet. Der Vorteil von der optischen Übertragung ist die Unempfindlichkeit gegenüber magnetischen Störungen und die elektrische Isolierung der Geräte. Nachteile ist der etwas unflexible optische Leiter (Kabel). Des weiteren lassen sich Daten nur in eine Richtung übertragen. Das führt dazu, dass die Soundbar z.B. nicht den TV Sound steuern kann.

S/PDIF 3,5 mm Klinke miniToslink Foto: © "Entain.de"
Optisch Toslink digital Foto: © "Entain.de"
Digitale Übertragung
Unempfindlich gegen elektrische/magnetische Störungen
Kabel nicht biegbar
Datenübertragung nur in eine Richtung möglich (Siehe HDMI ARC/CEC)

 

Anschluss des Fernseher mit HDMI an die Soundbar

HDMI, der Anschluss der den Scart-Anschluss praktisch abgelöst hat, findet auch im Audiobereich (Heimkino) Verwendung. Denn neben den Bildinformationen kann HDMI auch Audio übertragen. Der Vorteil ist die weite Verbreitung der HDMI-Anschlüsse. Die Soundbars mit HDMI unterstützen meist auch CEC und ARC. Das ist durch die Datenübertragung in beide Richtung möglich, im Gegensatz zum optischen Anschluss.

Durch CEC kann die Soundbar z.B. auf dem Fernseher das Menü anzeigen und auch Fernbedienungssignale weiterleiten.

Bei HDMI ARC Unterstützung kann auch das Audiosignal in beide Richtungen übertragen werden. Also nicht nur in eine Richtung z.B Audio und Video vom Blu-ray Player zur Soundbar und zum Fernseher, sondern auch Ton vom integrierten TV-Tuner (Fernseher) zurück zur Soundbar.

HDMI Kabel 1.3b Foto: © "Entain.de"
HDMI Anschluss Foto: © "Entain.de"

Wenn man das Bildsignal durch die Soundbar schleust sollte beachtet werden welchen HDMI und Verschlüsselungsstandard die Soundbar unterstützt. Denn vor allem 4K Ultra HD und HDR benötigen die Unterstützung von HDMI 2.0a und HDCP 2.2 (Kopierschutz; üblich bei 4K Material). Aber z.B auch Dolby TrueHD und DTS-HD werden erst seit HDMI 1.3 unterstützt. Dabei sollte aber auch darauf geachtet werden ob die HDMI-Kabel diese Standards unterstützen (Steht normalerweise auf dem Kabel, z.B. High Definition Multimedia 1.3b). Auch sollte das HDMI-Kabel nicht zu lang sein, ab 5m Kabellänge kann die Signalqualität leiden.

Bekannte, weit verbreitete Verbindung, d.h. wahrscheinlich vorhandene Kabel
ARC/CEC; Datenübertragung in beide Richtungen möglich
Elektrische/ magnetische Störungen möglich
Datenübertragung nur in eine Richtung möglich, wenn unterstützt (Siehe HDMI ARC/CEC)
HDMI Standards zu beachten (auch nicht kompatible Kabel lassen sich anschließen); HDCP 2.2 HDMI 2.0a im Moment aktuell

 

Fazit: Viele Möglichkeiten

Im Moment ist der optisch digitale Anschluss zu empfehlen. So sind magnetisch und elektrische Störungen größtenteils ausgeschlossen, auch müssen keine Standards wie bei HDMI beachtet werden. Die kabellose Anbindung per Bluetooth ist einfacher, ein weiteres Kabel macht jedoch meist keinen Unterschied, die Soundbar muss ja so oder so per Kabel mit Strom versorgt werden. HDMI hat jedoch den Vorteil von ARC/CEC wodurch sich die Geräte z.B. mit einer Fernbedienung bedienen lassen, oder der Fernseher das Menü der Soundbar anzeigen kann.