Mit dem Jahr 2005 startete das hochauflösende Fernsehen via Satellit. In diesem Fall kam es zu einer Datenexplosion. Dies bedeutete zugleich, dass auf einem Transponder nur Platz für zwei Programme ist. Erfolgt ist die Ausstrahlung wie bei der Blu-ray-Disk in MPEG-2. Bei der Bildqualität war eine Qualitätseinbuße die Folge, deren Auffangen erst aufgrund des eingeführten Standards von MPEG-4 möglich war. Jetzt zeigt sich das Bild mit einem neuen Entwicklungsstandard noch fortgeschrittener. 

 

Von Full HD zur vierfach höheren Ultra HD-Auflösung 

Beim Blick auf Ultra HD wird deutlich, dass die Darstellung noch detailreicher ist. Einst war Full HD mit 1920 x 1080 Pixeln maßgebend. Beherrscht wird die Zeit inzwischen von Ultra HD mit 3840 x 2160 Bildpunkten. Um dem extrascharfen Fernsehen die nötige Qualität zu verleihen, ist eine neue Übertragungskapazität in vierfacher Stärke als Gegensatz zum normalen HD erforderlich. Dieser neu eingeführte Komprimierungsstandard ist inzwischen als HEVC oder als H.265 bekannt. Gesprochen wird zugleich vom High Efficiency Video Coding. Es handelt sich um eine Entwicklung vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut und zugleich um den Nachfolger vom H.264-Codec. 

 

Erklärung zum Codec 

Beim High Efficiency Video Coding ist die Verarbeitung von Videos möglich, die ein auflösendes Format von maximal 7680 x 4320 Pixel besitzen. Das bedeutet das Vorliegen einer vierfachen Ultra-HD-Auflösung. Dabei kommt es zu einer um den Faktor 2 höheren Komprimierung vom Videosignal gegenüber MPEG-4. Dies zieht eine Halbierung des Datenvolumens bei einer gleichbleibenden Bildqualität nach sich. 

HEVC Codec Foto: © "Entain.de"

 

Der genaue Blick auf den Codec

Bereits bei den älteren Verfahren kamen die Komprimierungstechniken zum Einsatz wie jetzt beim H.265. Jedoch findet inzwischen ein flexiblerer Einsatz statt. Die Größe der Pixel der CTUs liegt variabel bei 16 x 16 bis 64 x 64 Pixel. Für einheitliche Farbflächen wird dabei auf große Segmente gesetzt. Dagegen spielen kleine Segmente bei einer exakten Umrechnung von feinen Details eine Rolle. 

 

Details zu den Profilen 

Es liegt beim HEVC-Standard eine Standardisierung für drei Profile vor. Zunächst handelt es sich um das Main-Profil, welches je Farbkomponente mit einer Bittiefe von 8 Bit arbeitet. Gleichzeitig besitzt dieses Profil eine 4:2:0 Farbunterabtastung. Je Farbkomponente wird eine Farbtiefe von 10 Bit unter Verwendung vom Main-10-Profil erreicht. Von Vorteil ist dies im Hinblick auf die Einführung der Ultra HD Blu-ray. Dann stehen eine bessere Farbauflösung und größere Farbräume im Mittelpunkt. Jedoch springen nun auch unter Berücksichtigung des HEVC-Codecs die Datenraten wieder sprunghaft in die Höhe. 

 

Die Zukunft mit dem neuen Codec

In den kommenden Jahren wird die Bedeutung von H.265 im Hinblick auf die Satellitenübertragung und die steigende Anzahl an ultrahochauflösenden Medien stetig wachsen. Über einen Transponder ist aufgrund der starken Komprimierung der Daten die Übertragung von maximal drei Programmen möglich. Unter Einsatz von H.264 kam es nur zu einer Übertragung von einem UHD-Sender in Frage. Eine Verwendung von HEVC ist zudem auch für Bilder mit einer niedrigeren Auflösung möglich. Auf einem Satellitentransponder finden insgesamt acht Sender mit Full-HD-Format Platz. Positive Auswirkungen hat HEVC sogar auf Kanäle, deren Ausstrahlung in HEVC erfolgt. Gerade fünf Programme finden bei einer Ausstrahlung auf der Basis von MPEG-2 einen Platz auf einem Transponder der Satelliten. Es wäre sogar eine enorme Ersparnis von Kosten für die Übertragung von Programmen möglich. Dies wäre beim Einsatz von HEVC der Fall, da sich ohne sichtbare Verluste 20 Programme mit SD-Qualität unterbringen lassen. 

 

Das neue digitale Antennenfernsehen DVB-T2

Zur Verwendung soll der HEVC bei diesem Format des Fernsehens. Ermöglicht wird die Übertragung von maximal zehn HD-Kanälen in einem Multiplex. Vorteile vom Codec zeigen sich zudem darin, dass die Daten-Komprimierung nicht so viel Zeit in Anspruch wie bei vergleichbaren Konkurrenten. Allerdings ist dieser Codec nicht von Lizenzgebühren befreit.

 

Neue Fernseher mit HEVC

Bei der Anschaffung eines neuen Fernsehers oder Blu Ray-Players sollte darauf geachtet werden, dass diese den H.265/HEVC-Codec unterstützen. Zwar lassen sich diese durch zusätzliche Hardware meist aufrüsten, jedoch kann hier Geld gespart werden.