Der Fernseher ist ein Gegenstand, der in jeder Wohnung seinen Platz gefunden hat und dort nicht mehr wegzudenken ist. Die ersten Fernseher waren Röhrengeräte, die nicht nur sehr schwer waren, sondern auch viel Platz eingenommen haben. Im Laufe der technischen Entwicklungen wurden die Röhrengeräte durch schmale und leichte TFTs abgelöst. Während der Fernseher früher ausschließlich dafür genutzt werden konnte, fern zu schauen, können die neuen Geräte weitaus mehr. Ein Plasma-, LCD- oder LED-Gerät kann häufig dafür genutzt werden im Internet zu surfen, sich über einen externen Datenträger Filme, Fotos oder Videos anzuschauen oder einen gemütlichen Spielabend durchzuführen. Entscheidend hierfür ist sicherlich die Größe des Gerätes, das vorhandene Platzangebot und die dazu passende Geräteausstattung. Neben den Ausstattungsmerkmalen ist allerdings auch die Zeitspanne, das sogenannte Input Lag, sehr wichtig, welches dafür sorgt, dass das Spielvergnügen nicht beeinträchtigt wird.

 

Was ist Input Lag?

Unter dem Begriff Input Lag versteht sich eine Zeitspanne, die benötigt wird, um ein Signal zum Fernseher zu übertragen und den entsprechenden Bildschirminhalt wiederzugeben. Gerade für Spieler ist es sehr wichtig, dass das Signal zeitnah übertragen wird, damit der Spielfluss nicht negativ beeinflusst wird. Viele TV-Hersteller kennen dieses Problem und rüsten daher verschiedene Geräte mit einem Gaming-Modus aus. Dieser Modus deaktiviert zeitaufwendige Verarbeitungen des Fernsehers, was jedoch nicht immer von Vorteil ist.

Für Spiele, die hohe Anforderungen stellen, ist das sicherlich sehr vorteilhaft, doch benötigen einfachere Spiele meistenteils andere Einstellungen, um eine optimale Eingangsverzögerungszeit zu bekommen.

Diese Zeitspanne entsteht durch die Signalverarbeitung im Fernseher. Dazu zählt neben der Auflösung der Darstellung auch die Kontrast- sowie die Farbanpassung. Alle Bildinformationen, die dem Gerät zugespielt werden, können einen Input Lag verursachen und für eine Verzögerung der Bildwiedergabe sorgen. Generell ist es möglich, jeden Fernseher so einzustellen, dass das Input Lag gerade beim Spielen nicht allzu hoch eingestellt ist, denn das sorgt für Unregelmäßigkeiten im Spiel.

 

Wie kann der Input Lag verringert werden?

Die meisten Fernseher – besonders die moderneren TVs – können so eingestellt werden, dass der Input Lag nur sehr gering ausfällt. Dazu muss

  • der Fernseher in den „Spiele-Modus“ („Gaming-Modus“) gesetzt werden oder
  • alle Fernseheinstellungen zur Bildverbesserung deaktiviert werden.

Die meisten Fernseher besitzen eine Einstellung für einen „Spiele-Modus“ („Gaming-Modus“), der den Fernseher automatisch in die richtigen Einstellungen für das Spielen versetzt. Bei Samsung−Fernsehern ist diese Einstellung unter „System“ > „Allgemeines“ zu finden und verringert den Input Lag meist um die Hälfte. Bei Fernsehern, die keinen „Spiele-Modus“ besitzen, müssen alle Einstellungen für Bildverbesserungen deaktiviert werden. So fallen aufwendige Bildverbesserungsberechnungen des TVs weg und das Bild kann schneller dargestellt werden. 

 

Wofür ist der Input Lag wichtig?

Früher wurden Computerspiele in der Regel am Computer gespielt, und es gab spannende Abende mit Freunden. Diese gibt es heute auch noch, doch finden diese meistens über das Internet statt. Besteht eine funktionierende Internetverbindung ist es gleich, wo sich die einzelnen Spieler befinden, sie können, dank des World Wide Web, miteinander oder gegeneinander spielen. Neben einem Computer besteht im Zeitalter der modernen Technik immer mehr die Möglichkeit, über den Internetzugang des Fernsehers Spiele zu spielen.

Der Bildschirm ist um ein Vielfaches größer als ein Monitor und beschert den Spielern ein grandioses Spielvergnügen. Daher ist es um so wichtiger, dass der Input Lag so eingestellt ist, dass keine unnötigen Spielverzögerungen entstehen, denn das ist gerade bei einem wichtigen Wettbewerb sehr nachteilig für den Spieler.

Gerade Spieler, die in Wettbewerben gegeneinander antreten, sollten darauf achten, dass der Input Lag bei nicht mehr als 50 ms liegt. Bei mehr als 75 ms bekommen Spieler, die schnelle Spiele lieben, erstmals Probleme.

„Ein Input Lag unter 50ms ist ideal - über 125ms ist ein schnelles Spielen fast nicht möglich.“

Bei mehr als 125 ms ist es nahezu unmöglich, ein schnelles und vor allem reaktionsreiches Spiel zu spielen. Viele Fernseher besitzen mittlerweile einen Spielmodus, der es möglich macht, einen hohen Input Lag um die Hälfte zu senken.

 

Input Lag Gaming Modus Foto: © "Entain.de"

 

Der Input Lag setzt sich hauptsächlich aus drei Bestandteilen zusammen:

 

1. Eingang der Bildinformationen

Nicht immer kommt die Bildinformation in dem Format an, welches der Fernseher zur Bilddarstellung benötigt. Moderne TVs stellen das Bild digital her, unterstützen jedoch noch analoge Bildquellen. Um das Bild darstellen zu können, muss das Bild in ein digitales Format konvertiert werden. Diese Umwandlung benötigt einige Zeit. Deswegen sollte – wenn möglich – bei modernen Fernsehern immer direkt eine digitale Bildquelle angeschlossen werden (z.B. HDMI). So kann der Input Lag direkt beim Eingang schon verringert werden.

 

2. Bildverarbeitung und Bildverbesserung

Sobald die Bildinformationen im richtigen Format vorliegen, kann der Bildprozessor das Bild verarbeiten. Dies umfasst beispielsweise

Wie hoch der Input Lag liegt, hängt von vielen Faktoren ab, wie die Rechengeschwindigkeit des Bildprozessors oder der Menge an Bildeinstellungen, die berechnet werden müssen.

Um den Input Lag zu verringern sollten deshalb möglichst viele Bildverbesserungseinstellungen deaktiviert werden. Zudem sollte beim Kauf eines Fernsehers auf den Bildprozessor geachtet werden. Viele Fernsehhersteller rüsten ihre Modelle bereits mit Dual- oder Quad-Core-Prozessoren aus.

 

3. Anzeigen des Bildes

Der letzte Schritt ist das eigentliche Anzeigen des Bildes. Der Videoprozessor sendet das Bild an den Bildschirm, so dass dieser das Bild darstellen kann. Dieser Schritt kann nicht mehr beeinflusst werden und hängt an der Reaktionszeit des Fernsehers.

 

Fernseher-Liste mit geringem Input Lag

Empfehlung Preis / Leistung Fernseher mit geringem Input Lag:

40-Zoll: Samsung UE40JU6550

zum Testbericht

"Samsung UE40JU6550 Datenblatt & Preisvergleich

  • Curved LED-Backlight-Fernseher mit 40 Zoll (101cm) Bildschirmdiagonale
  • Ultra HD-Auflösung (mit 3840 x 2160 Pixel)
  • Samsung Bildqualitätsindex: 1100
  • Empfang: Analog, DVB-S2 (Satellit), DVB-T2 (Terrestrisch), DVB-C (Kabel), CI+, WLAN/DLNA
  • Besonderheiten: Smart TV, HbbTV, UHD-Upscaling (Hochrechnung von Full HD auf Ultra HD), Micro Dimming Pro für kontrastreiche Bilder, Wide Color Enhancer (Plus) für lebhaftere Farben

Unverbindliche Preisempfehlung: 1.149,00 Euro

 

Folgende Fernseher weisen einen geringen Input Lag auf und sind somit zum Spielen geeignet:

Fernseher Input Lag ohne Gaming-Modus Bewertung
Samsung JU7590 21 ms 120 ms
Samsung JU7090 26 ms 128 ms
Samsung JU6550 26 ms 118 ms
LG LF5610 30 ms 30 ms
Sony W805C 36 ms 54 ms
Samsung J5550 40 ms 92 ms
Samsung J6350 45 ms 127 ms

 

Lässt sich ein Input Lag messen?

Für rasante Spiele, die schnelle Reflexe erforderlich machen, ist es notwendig, den Input Lag einstellen zu können. Ein definiertes Messverfahren für eine genaue Messung eines Input Lag ist leider nicht bekannt. Es gibt jedoch ein alternatives Messverfahren, welches angewandt werden kann, die sogenannte Foto-Methode. Bei dieser Methode ist es notwendig, einen Monitor und einen Fernseher an dieselbe Grafikkarte anzuschließen. Beide Bildschirme spiegeln nun denselben Inhalt wieder und lassen sich durch Vergleiche der Bildsignale sowie durch die Kontrolle der Bildwiederholungsrate in Form einer Stoppuhr ermitteln. Viele dieser Uhren beziehen sich auf Flash oder ähnlichen Programmiersprachen. Sie geben eine Messung wieder, die allerdings auch nicht absolut genau ist. Entscheidend hierbei ist der Vergleich zwischen einem analogen und einem digitalen Ausgang, da ein CRT analog und ein TFT digital gesteuert wird.