Kaufberatung: Worauf sollten Sie 2015 beim Fernseherkauf achten?

21.11.2015 - Andre
Auf den Messen haben die Fernsehhersteller unzählige neue Technologien und Verbesserungen vorgestellt. Die Produzenten wie Samsung, Sony, LG, Philips und viele mehr werben mit leuchtenden Farben, brillanten Bildern und neuesten Internet-Technologien. Bei einem Kauf eines neuen Fernsehers wird man überhäuft mit zahlreichen neuen Fachbegriffen. Doch welche Funktionen sind wirklich wichtig und sollten daher bei der Kaufentscheidung mit einbezogen werden?
Inhaltsverzeichnis
- Die Größe des Fernsehers
- Welche Auflösung benötigt der neue TV? HD Ready, Full HD oder Ultra HD (4K)?
- Was bringt ein Curved Fernseher?
- Leuchtende Farben und extreme Kontraste: Was ist HDR?
- Nanokristalle als Hintergrundbeleuchtung: SUHD und Quantum Dots
- Welches Betriebssystem für den Smart-TV?
- Welche Anschlüsse und Funktionen sollte ein Fernseher haben?
- Übersicht: Die Fernseher-Modelle 2015
Die Größe des Fernsehers
Dies ist meist das Erste, worüber bei einem Fernseherkauf nachgedacht wird. Was ist die perfekte Größe des Fernsehers und wie kann diese ermittelt werden? Natürlich gibt es hierfür keine mathematische Formel, da es viele nichtdeterministische Faktoren wie die eigenen Vorlieben, das eigene Empfinden oder aber auch den Einsatzzweck des Fernsehers gibt. Zum Beispiel ist ein Zweit-TV im Schlafzimmer meist kleiner als der Fernseher im Wohnzimmer, der vor allem als Home-Entertainment-Gerät dient.
Zu den objektiven Faktoren hingegen, die bei der Entscheidung über die Bildschirmgröße bedacht werden sollten, gehört vor allem die Entfernung der Augen zum Fernseher. Grundsätzlich gilt: Je näher Sie an dem Fernseher sitzen, desto kleiner kann dieser sein. Je weiter entfernt Sie sitzen, desto größer sollte der Fernseher sein. Eine Tabelle für den perfekten Sitzabstand haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Als Beispiel: Sitzen Sie normalerweise 2,5 Meter von dem TV entfernt und möchten ein Fernsehgerät mit Ultra HD (4K)-Auflösung kaufen, so empfiehlt sich die Bildschirmdiagonale von 55 Zoll (ca. 138 cm).
Ein weiterer Faktor ist die Auflösung des Fernsehers. Je niedriger die Auflösung des TVs, desto kleiner sollte der Bildschirm sein. Warum das so ist, finden Sie unter dem Punkt Auflösung.
Kaufberatung Größe: Folgende Fragen sollten Sie sich vor dem Kauf beantworten:
- Möchte ich tendenziell einen größeren oder einen kleineren Fernseher?
- Wofür möchte ich den Fernseher verwenden? Als Home-Entertainment-Gerät oder als Zweitgerät?
- Wie weit sitze ich von dem Fernseher entfernt?
- Welche Auflösung soll der Fernseher haben?
Welche Auflösung benötigt der neue TV? HD Ready, Full HD oder Ultra HD (4K)?

Der Trend der Fernsehproduzenten ist klar: Immer größer und immer schärfer müssen die TVs sein. Das wünschen sich auch viele Käufer, weswegen alle Hersteller mehr und mehr ultrahochauflösende Fernseher in ihr Programm mit aufnehmen. Doch lohnt sich der Kauf eines UHD−Fernsehers mit der neuen 4K−Auflösung?
Was bringt 4K?
Bereits jetzt hat sich die 4K-Technologie bei vielen Fernsehgeräten durchgesetzt. Zwar werden günstige TVs weiterhin mit Full-HD-Auflösung und kleinere Fernseher sogar nur mit HD-Ready-Auflösung hergestellt, jedoch ist der Siegeszug der Ultra-HD-Auflösung nicht mehr aufzuhalten.
Bei der 4K-Technologie handelt es sich um ein High-Definition-Format im digitalen Bereich. Von der Wertigkeit her liegt ungefähr eine vierfache Full HD-Auflösung vor. Der klare Vorteil der 4K-Auflösung liegt auf der Hand: Die extrem hohe Auflösung durch eine hohe Pixelanzahl. Somit kann der 4K-Fernseher deutlich mehr Details darstellen als ähnliche Fernseher mit Full HD-Auflösung. Der Zugewinn an Pixeln soll auf den folgenden Bildern veranschaulicht werden: das linke Bild wird gestochen scharf dargestellt, das rechte Bild dagegen wirkt verschwommen und es sind deutlich weniger Details zu erkennen.

Und warum gibt es noch Fernseher mit HD Ready- oder Full HD-Auflösung?
Nicht immer lohnt sich der Kauf eines 4K-Fernsehgerätes. Denn besonders bei kleinen Geräten reicht auch eine niedrigere Auflösung aus. Das liegt daran, dass die Pixeldichte (die Anzahl der Pixel auf einer bestimmten Fläche) bei einem kleineren Gerät mit weniger Pixeln genause hoch sein kann wie bei einem größeren Gerät mit mehr Pixeln. Aufgrund der kleineren Größe der Fernseher reicht die Pixelzahl der niedrigeren Auflösungen aus und das Bild wird trotzdem scharf dargestellt.
Um den Unterschied zwischen einem 4K-Fernseher und einem mit Full HD-Auflösung wahrzunehmen, muss man relativ nah an das Gerät heranrücken. Denn wenn das Fernsehgerät zu klein ist oder der Zuschauer zu weit entfernt von dem TV sitzt , wird man nicht in der Lage sein, einen Unterschied zwischen den Auflösungen zu erkennen. Nur bei einem ausreichend großen TV-Gerät – oder der entsprechenden Nähe zum Fernseher – sind Unterschiede und die Details der hohen Auflösung zu erkennen.
Da der Sitzabstand zu dem Fernsehgerät häufig 2 Meter beträgt, würde sich hier die 4K-Auflösung erst bei einem TV-Gerät mit über 50 Zoll lohnen. Bei einem Fernsehgerät mit 40 Zoll Bilddiagonale würde ein Unterschied erst auf einer Distanz von ca. 1,70 Meter oder weniger zu sehen sein. Somit reicht besonders bei kleineren Geräten häufig die niedrigere Auflösung aus.
Wann ist ein 4K-Fernseher sinnvoll?
In der folgenden Tabelle kann abgelesen werden, wann ein 4K-Fernseher sinnvoll ist in Relation zur Fernsehergröße und dem jeweiligen Sitzabstand.
Fernseher-Größe | Sitzabstand | Empfehlung | |
bis 40 Zoll | sehr nah | 4K-Fernseher empfehlenswert | |
bis 40 Zoll | normal | meist Full HD-Auflösung ausreichend | |
bis 40 Zoll | weit | Full HD-Auflösung ausreichend | |
ab 40 Zoll | sehr nah | 4K-Fernseher empfehlenswert | |
ab 40 Zoll | normal | 4K-Fernseher empfehlenswert | |
ab 40 Zoll | weit | meist Full HD-Auflösung ausreichend | |
ab 50 Zoll | sehr nah | klare Empfehlung für 4K-Fernseher | |
ab 50 Zoll | normal | klare Empfehlung für 4K-Fernseher | |
ab 50 Zoll | weit | 4K-Fernseher empfehlenswert |
Die neuen 4K-Modelle können ihre Stärken aber nur dann voll ausspielen, wenn sie entsprechende Inhalte wiedergeben können, die mit dieser hohen Auflösung hergestellt wurden. Ende 2015 sollen die ersten 4K-Bluray-Player auf den Markt kommen, wobei die Auswahl an Filmen dann noch begrenzt sein wird. Doch die großen Streaming-Dienste wie beispielsweise Netflix oder Amazon Instant Video werden in naher Zukunft viele ihrer Serien und Filme auch in 4K zur Verfügung stellen. Bei den konventionellen Fernsehsendern wird es aber wohl noch einige Zeit dauern, bis die Inhalte ultrahochauflösend ausgestrahlt werden.
Was bringt ein Curved Fernseher?
Curved Fernseher besitzen eine gebogenen Bildschirm und versprechen dadurch ein noch besseres Fernseherlebnis. Die Hersteller werben damit, dass die Zuschauer stärker in das Geschehen gezogen werden sollen.
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Doch die Stiftung Warentest kam in einem ihrer Fernseher-Tests zu einem anderen Schluss: Der gebogene Bildschirm wirkt sich praktisch nicht positiv auf den Fernsehgenuss aus. Besonders bei einem schrägen Blickwinkel hat die Krümmung einen eher negativen Effekt auf das subjektive Fernseherlebnis.
Tipp: Schauen Sie alleine oder zu zweit Filme und Serien und können frontal vor dem Fernseher sitzen, so kann sich ein Curved TV lohnen. Schauen Sie meist in größeren Gruppen, mit Freunden oder der Familie, sollte eher zu einem flachen Gerät gegriffen werden. Denn die Zuschauer, die eher schräg zu dem Curved Fernseher sitzen, werden mit negativen Bildeigenschaften konfrontiert.
Leuchtende Farben und extreme Kontraste: Was ist HDR?
In der Fotografie gibt es HDR schon lange – bei Fernsehgeräten ist es der neueste Trend. Die Abkürzung HDR steht dabei für „High Dynamic Range“. Fotografen benutzen diese Technik, um besonders bei schweren Lichtverhältnissen das Beste aus dem Bild zu holen. Dabei werden drei Bilder mit unterschiedlicher Belichtung übereinander gelegt und so über- oder unterbelichtete Stellen ausgeglichen.
Der Hersteller Dolby, der besonders für seine Soundtechnologien bekannt ist, begann schon vor einigen Jahren mit der Forschung und Entwicklung im HDR-Bereich und brachte Dolbys HDR-Verfahren „Dolby Vision“ auf den Markt. Mittlerweile setzen viele Fernsehhersteller auf HDR, da es ein deutlich besseres Bild verspricht.
Leuchtende Farben, ein riesiges Farbspektrum und mehr Kontrast

Für Filme und Fernsehen bedeutet HDR noch lebendigere, kontrastreichere und deutlichere Bilder. Die schwarzen Bereiche werden noch dunkler und Weißflächen noch heller dargestellt. So soll der Kontrast deutlich erhöht werden. HDR-Bilder sehen tatsächlich deutlich lebendiger und farbenfroher aus als Bilder ohne diese neue Technologie. Sie hat jedoch zwei Haken: Sowohl der TV, als auch das Bildmaterial müssen HDR unterstützen.
Viele neuen Ultra HD-Fernseher wie beispielsweise die UHD- und SUHD-Fernseher von Samsung oder die Topmodelle von Sony unterstützen bereits HDR. Doch an Inhalten mit HDR fehlt es leider noch. Amazon brachte zwar bereits die erste Amazon Instant Video-Serie („Mozart in the Jungle“) mit HDR-Unterstützung heraus und auch Netflix möchte 2016 eigene Produktionen mit HDR anbieten, doch das war es aktuell auch schon.
Fazit: Besonders beim Kauf eines teureren 4K-Fernsehers sollten Sie darauf achten, dass das Gerät HDR unterstützt. Bei günstigeren TV-Geräten kann auf diese neue Technologie verzichtet werden, da es sowieso noch einige Zeit dauern wird, bis sich HDR durchsetzt.
Nanokristalle als Hintergrundbeleuchtung: SUHD und Quantum Dots
Auch SUHD (superUHD) und Quantum Dots sind Begriffe, die das erste Mal 2015 aufkamen. Dabei setzen die Hersteller Samsung (SUHD) und LG (Quantum Dots) bei ihren Premium-Modellen auf die sogenannte Nanokristall-Technologie. Die neue Bildschirmtechnologie bringt leuchtendere und hellere Farben auf den Bildschirm.

Kleine Nanopartikel erzeugen Licht, wodurch nun auch die Grundfarben (blau, rot und grün) zur Beleuchtung beigesteuert werden. Bei herkömmlichen LCD-Fernsehern bringt weiße Hintergrundbeleuchtung durch einfarbige LEDs die Bilder zum Leuchten. Durch die Nanokristalle haben die neuen Geräte nun nicht mehr nur eine weiße Hintergrundbeleuchtung, sondern können zudem ein breites Farbspektrum aufweisen. Dadurch wirken die Bilder bunter, heller und natürlicher. Der große Vorteil: SUHD-Displays sind sehr energiesparend und bieten ein beträchtliches Farbspektrum. Laut Samsung liefern die SUHD-Fernseher 64-mal mehr Farben als herkömmliche Modelle. Der Nachteil: Die Fernseher mit der neuartigen Hintergrundbeleuchtung sind noch extrem teuer und aktuell nur in den Spitzenmodellen verbaut.
Welches Betriebssystem für den Smart-TV?
Besonders mit neuen Smart−TV Betriebssystemen möchten die Hersteller im Jahr 2015 punkten und sich von anderen Produzenten abheben. Samsung setzt dabei auf das eigene System „Tizen“ , LG hat ebenfalls eine Eigenentwicklung mit „webOS 2.0“. Panasonic rüstet seine Smart-TVs mit „my Home Screen 2.0“, welches auf Mozillas Firefox OS setzt, aus und Sony, Philips und Sharp präsentieren Fernseher mit Googles Android TV .
Fernseherhersteller | System |
Samsung | Smart Hub (Tizen) |
LG | webOS 2.0 |
Panasonic | my Home Screen 2.0 (Firefox OS) |
Sony | Android TV |
Philips | Android TV |
Sharp | Android TV |

Wirklich besondere Unterschiede gibt es bei den ganzen Systemen nicht – jedes System unterstützt die wichtigsten Anwendungen für Streaming (Youtube, Amazon Instant Video, Maxdome oder Netlix) sowie das Surfen im Internet.
Welche Anschlüsse und Funktionen sollte ein Fernseher haben?
Die neuen Fernsehermodelle bringen viele neue Anschlüsse mit – alte hingegen werden teilweise nicht mehr unterstützt. Doch welche Anschlüsse und Funktionen sind wichtig?
Auf folgende Anschlüsse sollten Sie achten:
HDMI: Mindestens zwei HDMI-Anschlüsse sollte der Fernseher haben. Bei einem 4K-Fernsehgerät ist es wichtig, dass dieser mindestens einen HDMI 2.0-Anschluss besitzt. Für HDR-Inhalte ist ein HDMI 2.0a-Anschluss notwendig.
ARC (Audio Return Channel) über HDMI: Dieser Anschluss wird benötigt, wenn ein Soundsystem wie zum Beispiel eine Soundbar an den Fernseher über den HDMI-Anschluss angeschlossen werden soll. So kann das Soundsystem direkt den Sound des Fernsehers ausgeben und auch per Fernbedienung des Fernsehers gesteuert werden.
LAN und WLAN (802.11ac): Jeder Smart-TV sollte diese Funktionen integriert haben. Mit dem LAN-Anschluss bzw. mit integriertem WLAN-Empfänger (WiFi) kann auf das Heimnetzwerk und somit auf das Internet zugegriffen werden.
USB (USB 2.0): Mit dem USB-Anschluss können auf einfach Art Filme, Bilder oder Videos auf den Fernseher gebracht werden. Einige Fernseher unterstützen auch die Aufnahme per USB (DVR−Ready oder PVR−Ready).
Triple Tuner (DVB-T, DVB-C, DVB-S): Für den Empfang ohne externen Receiver wird ein Triple Tuner benötigt. Dieser unterstützt den Empfang per Antenne (DVB-T), per Kabelanschluss (DVB-C) oder per Satellit (DVB-S). Mittlerweile gibt es bereits die Nachfolger der Empfang-Standards: DVB-T2, DVB-C2 und DVB-S2. Gerade DVB-T2 und DVB-S2 sind schon weit verbreitet.

Der SCART-Anschluss wird ausgemustert
Jahrelang war der SCART-Anschluss die Hauptsteckverbindung zwischen Fernseher und Videogeräten wie Videorekorder oder DVD-Player. Doch dieser Standard ist schon lange überholt und wird seit Jahren von HDMI abgelöst. Deswegen lassen immer mehr Hersteller den SCART-Anschluss komplett weg – wie bei den Samsung Fernsehern 2015. Somit können alte Videorekorder oder DVD-Player ohne den Zukauf spezieller Adapter nicht mehr genutzt werden.
Übersicht: Die Fernseher-Modelle 2015
4K Bildqualität Fernseher-Modelle 2015 Curved 4K Ultra HD HDR SUHD UHD Quantum Dots UHD-TV Kaufberatung