Mit der Klasse der sogenannten Soundbars sollen jedoch all diese Eigenschaften miteinander verbunden werden – und das auf einer Fläche von nur wenigen Quadratzentimetern. Ob solch ein Konzept aufgehen kann, wodurch sich eine Soundbar überhaupt gegenüber anderen Lautsprechersystemen abgrenzt, und was es generell beim Kauf einer solchen zu beachten gibt, erläutert der anschließende Ratgebertext.

 

Entwicklung und Konzept

Soundbars gibt es bereits seit den frühen 70er! Damals kosteten die Musikanlagen allerdings noch mehrere Tausend Mark, waren nur schwer für derzeitige Medienformen à la Schallplatte & Co. zu nutzen und konnten mit ihrer Leistung, sprich mit ihrem Sound und den akustischen Werten an sich, auch weitaus weniger überzeugen, als es heutige Modelle tun.

Und Dennoch: Der Grundstein war bereits im Jahre 1968 gelegt, und zwar mit der „ADA106“ von Altec Lansing! Bis zum heutigen Tag haben sich die Techniken selbstverständlich verändert und die einzelnen Komponenten deutlich verbessert, doch das Grundkonzept ist mehr oder weniger das gleiche geblieben: Mehrere Lautsprecher, allesamt in einer Reihe aufgestellt, durch ein Gehäuse verbunden und dennoch durch klare Trennwände voneinander isoliert, sollen durch ihre jeweils unterschiedliche Ausrichtung der Schallwellen ein räumliches Tonerlebnis erzeugen.

Soundbars stellen sozusagen das akustische Gegenstück zu den 3D-TVs dar. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich unter den Soundbars jedoch eine genauere Abstufung heraus:

Neben dem „LCR“-Konzept, also der Aufteilung von Boxen in drei Sektoren (Left, Center und Right), wurde immer häufiger noch eine externe Komponente, und zwar ein Subwoofer, verwendet, um auch genügend Bass an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen.

Ferner konnten sich Schritt für Schritt weitere digitale Tontechniken in die Welt der Soundbars einschleichen, sodass die ebenfalls weitverbreiteten „Surround-Systeme“ immer besser imitiert werden konnten. Der bisher einzig und allein bei Surround-Sound-Anlagen anzutreffende Vorteil einer räumlichen Aufteilung, also der „Sound im 3D-Format“, konnte zum Beispiel durch die Dolby Pro Logic und die Virtual Dolby Surround Technik immer besser nachgestellt werden. Für wen sich solche Soundbars nun ganz genau eignen beziehungsweise wodurch sich die „räumliche Effekthascherei“ im Einzelnen bemerkbar macht, verrät der nächste Abschnitt.

 

Vorteile sowie aktuelle Trends

Der generelle Vorteil einer Soundbar liegt auf der Hand: Im Gegensatz zu „normalen“ Hi-Fi-Anlagen bieten Soundbars einen wesentlich anspruchsvolleren Sound, sind im Vergleich zu den eben erwähnten Surround-Sound-Lösungen allerdings weitaus kompakter gehalten und zudem auch noch sehr einfach zu bedienen.

So entfällt zum Beispiel das lästige Ausrichten der einzelnen Boxenelemente und auch eine Feinjustierung der jeweiligen Elemente ist nicht nötig. Eine Soundbar ist schließlich stets für ein und dieselbe Platzierung in gewisser Weise vorprogrammiert: Mittig, vor dem Hörer und unterhalb des Fernsehers. Dort wird eine Soundbar nämlich in der Regel installiert, um eben nicht nur Radiosendungen und die hauseigene Musiksammlung, sondern auch das hiesige TV-Programm mit einem Sound der Oberklasse genießen zu können.

Eine, in der Regel separat platzierte, Subwoofer-Box wird dann häufig nur noch auf den Boden gestellt – die Verteilung der erzeugten Tiefenwerte läuft mehr oder weniger automatisch ab. Dank „Plug & Play“-Technik lässt sich eine Soundbar übrigens auch stets unmittelbar mit dem Fernseher verbinden: Herzzahlen und Ausgangssignale spielen mittlerweile keine Rolle mehr.

Philips Soundbar HTL3140B Soundbar Foto: © "Entain.de"

Apropos Verbinden: Bei vielen Modellen kommen zwar nach wie vor die guten alten HDMI-Kabel und DVB-T-Stecker zum Einsatz, doch da der Trend angesichts des hiesigen Smartphone- und Tablet-PC-Hypes eindeutig immer weiter in Richtung Drahtlostechnik geht, sind mittlerweile auch immer mehr Soundbars mit NFC-, WLAN- und Bluetooth-Chips ausgestattet.

So kann die „Heimstation“, also der längliche Riegel, mit dem externen Subwoofer sowie mit dem Fernseher auch völlig ohne Kabelsalat miteinander kommunizieren.

Im wahrsten Sinne des Wortes „eng verbunden“ sind auch die Bedienungsmöglichkeiten einer modernen Soundbar. Denn nicht nur die klassische Fernbedienung, sondern auch das Hightech-Handy, sprich Smartphone, und der Tablet-PC, ja sogar das Notebook darf mittlerweile als Steuerzentrale genutzt werden.

Und: Manche Hersteller bieten bereits hauseigene Apps an, durch die sich die Soundbars noch einmal einen Tick besser bedienen sowie soundtechnisch optimieren lassen!

Neben diesem Drahtlos-Trend spiegelt sich zudem ein gewisser „Erweiterungsgedanke“ in dem Konzept moderner Soundbars wieder. Denn viele Ausführungen sind mit zusätzlichen Infrarot-Sendern und Mikrofonen ausgestattet, die dafür ausgerichtet sind, mit weiteren Elementen zusammenzuarbeiten. So lassen sich weitere Lautsprechertürme im Raum verteilen aber auch entferntere Empfängerstationen mit den Signalen beliefern. So darf zum Beispiel auch in der Küche oder im Badezimmer weiterhin Musik gehört oder der kurze Werbeblog abgepasst werden, um dann wieder pünktlich vor dem Fernseher in Stellung gehen zu können.

 

Kaufkriterien

Einen generellen Aspekt beim Kauf einer Soundbar stellt selbstverständlich das Außenleben, sprich das Design, ebendieser dar. Mittlerweile fallen allerdings auch preiswerte, leider auch qualitativ eher minderwertige, Modelle äußerlich gesehen recht attraktiv aus, sodass die Optik auf keinen Fall als einziges Kaufkriterium angesehen werden darf!

Vielmehr gilt es, auf Watt- und Herzzahl zu achten: 100 Watt beispielsweise gelten als ein Muss, um einen mittelgroßen Raum mit genügend Bass versorgen zu können. In Bezug auf die Raumgröße gibt es selbstverständlich ebenfalls einiges zu beachten. Denn je nach der Größe des Raums, in der die Soundbar aufgestellt wird, können sich die Schallwellen der Bar auch auf unterschiedlichster Art und Weise verteilen. Hier helfen integrierte Mikrofone, die die zurückgeworfenen Schallwellen aufnehmen, analysieren und die Ausgabe der neuen Töne anpassen.

Ferner könnten sich – je nach Benutzer – Zusatzoptionen wie die Erweiterungskompatibilität und die Möglichkeit, via Smartphone & Co. auf die Soundbar zugreifen zu können, lohnen. Zu guter Letzt muss selbstverständlich auch die Leistung der Anlage stimmen: Ein klarer Sound und eine feine Höhenzeichnung gelten hierbei als unausweichlich.

Ferner bieten viele Systeme sogenannte Enternatainment-Modi an. Diese bringen jeweils verschiedene Tonwerte und –einstellungen mit sich: Im „Nachtmodus“ beispielsweise wird der Bass heruntergefahren, um die Nachbarn nicht aus ihren Betten zu locken und der „Sportmodus“ unterdrückt automatisch störende Fangeräusche und Publikumsgetöse. Werden all diese Besonderheiten beachtet, lässt sich eine hochwertige Soundbar auf alle Fälle finden – lediglich der Preis stellt in den Augen vieler Interessenten eine Hürde dar. Doch dank Preisrechner und Ratenzahlung sollte auch dieser Umstand vor dem Kauf einer Soundbar nicht allzu sehr abschrecken.